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14 | März |
01.03.14 | Heute fange ich mit dem Drehbuchschreiben an. Hier ein Link zur "Bedienungsanleitung" und zu allen anderen online geschriebenen Drehbüchern, von denen die beiden letzten, "DAS MÄDCHEN VOM FLUSS" und "MONA-LISA WEINT", nicht verfilmt sind. |
02.03.14 | Ich benutze einen Fünfhundert-Euroschein, den mir meine ägyptische Freundin gegeben hat, als Hilfsmittel zur Inspiration. Er hilft nicht. Zum Drehen des Films könnte ich viele davon gebrauchen, um ihn auf die Beine zu stellen. Ich denke mal, 40 Stück würden ausreichen. Gestern ist Alain Resnais gestorben. Weil ich seinen Film "Letztes Jahr in Marienbad" 1962 bei einer Parisreise in einem Kino an der Champs Elysée aus Begeisterung dreimal hintereinander gesehen habe, bin ich Filmregisseur geworden. |
03.03.14 | Nachdem ich mit dem Schreiben fertig bin, filmt Serpil Blumen und ich mache Fotos. davon. Krokusse. Danach habe ich Lust, mit Feuer zu spielen. |
04.03.14 | Serpil wollte gestern Abend den Sonnenuntergang filmen. Etwa zehn Minuten nachdem sie weg war, stand sie blutrot am Himmel. Als Serpil wieder da war, war sie noch zu sehen, und Serpil machte einen lauten Schrei vor Begeisterung. Doch dann kam eine Wolke. Ich habe ihr gesagt, um die aufgehende Sonne über dem Starnberger See in "ROTE SONNE" zu drehen, sind wir damals fünfmal in der Nacht zum Starnberger See gefahren. Jedes Mal mussten wir um 2 Uhr oder 3 Uhr losfahren, um rechtzeitig da zu sein. Vor dem ungefilmten Sonnenuntergang hier habe ich mit dem Rasentraktor das ganze Restlaub vom Rasen eingesaugt, und die Hängematte zwischen dem Apfelbaum und dem Walnussbaum wieder aufgehängt, als ob es jetzt schon Frühling wäre. Damit die Krokusse um den Magnolienbaum besser sichtbar werden, sauge ich mit mit die darum herumliegenden Blätter mit einem Staubsauger auf. Auf solche Ideen komme ich nur, weil Serpil mich filmt. Hier waren die 3 Krokussorten verpackt. Es waren insgesamt 70 Krokuszwiebeln. |
05.03.14 | Heute macht mir das Schreiben wieder Spaß. Ich finde mich selbst trotz aller Schreibschwierigkeiten ziemlich lustig. Ein Gefühl, das ich sehr gerne habe. |
06.03.14 |
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07.03.14 | Gestern Abend: Serpil filmt die untergehende Sonne. Ich mache ein Foto. |
08.03.14 | Auf dem Gelände des alten Bahnhofs von Dahme habe ich Schneegköckchen entdeckt. Serpil filmt mich beim Ausgraben. Und dann beim Einpflanzen in meinem Garten. Das alles vor halb neun. Serpil verpackt am Bahnhof in Uckro ihre Kamera… …und fährt mit diesem Zug wieder zurück nach Berlin. Ein Frühlingsstrauß für 1 Euro am Bahnhof. Wieder allein zuhause mache ich erstmal eine kleine Fahrradtour, denn mein Knie tut weh, weil ich zuviel herumgelaufen bin. Jetzt muss ich mich wieder umgewöhnen an das Leben und Schreiben, ohne dass ich dabei gefilmt werde. |
09.03.14 | Was für ein Tag! Zuerst Wäsche waschen, in der Sonne trocknen lassen. Dann Fahrrad fahren. Drehbuch schreiben. Zum vorletzten Mal mit dem Füllfederhalter. Nach dem Mittagessen habe ich mich splitternackt in die Sonne gelegt, obwohl es im Schatten nur 14 Grad waren. Fünfzehn Minuten mit der Vorderseite, fünfzehn Minuten mit der Rückseite. Denn ich weiß, die Märzsonne ist gefährlich. Meine Krokusse werden jeden Tag schöner. Ich Herbst werde ich vielleicht nochmal hundert Zwiebeln in die Erde setzen. In diese neu angelegte Wiese passen mindestens 100 Krokuszwiebeln. Damit hat das Krokuspflanzen vor zwei oder drei Jahren bei mir angefangen.. |
10.03.14 | Ein Feuer für die Göttinnen und Götter des Drehbuchschreibens, denn mit dem "richtigen" Drehbuch fange ich morgen an. Damit beginne ich hier (LINK). Ich glaube, es ist das erste Mal in dieser Phase, dass ich mich noch nicht definitiv für einen Titel entschieden habe. Wahrscheinlich warte ich ab, was mir meine Online-Leser raten. Die ich hiermit bitte, sich einzumischen. Zur Feuerverstärkung hier ein Video vom 19. November 2011, kurz nach meiner Stimmbandoperation. Damals ging es um "INS BLAUE": Seit Serpil weg ist, gehe ich abends kurz vor 18 Uhr raus und mache mehrere Fotos vom Sonnenuntergang. So auch heute wieder. Alle Frauen, die bei mir auf dem Bauernhof waren, haben das gemacht. Ich denke in meinem neuen Drehbuch wird es zum ersten Mal eine Sonnenuntergangsszene geben. Bisher habe ich nur Sonnenaufgänge gefilmt. In "ROTE SONNE", in "BERLIN CHAMISSOPLATZ" und in "DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST". |
11.03.14 | Sandmonkey heute in der "Daily News Egypt" (LINK): Ein imaginärer Brief von Sisi an Sandmonkey. Sein bester Text seit langer Zeit. |
12.03.14 | Jetzt verläuft mein Leben wieder in regelmäßigen, geordneten Bahnen. Nach dem zweiten Frühstück fahre ich Fahrrad (mein Knie tut schon heute nicht mehr weh). Dabei fällt mir meistens etwas für das Drehbuchschreiben ein. Dann sitze ich am Computer und schreibe 7 Szenen. Danach koche ich mein Mittagessen (da Serpil nicht mehr da ist, muss ich das selber machen). Heute gab's Spinat! Und dann lege ich mich 15 Minuten in die Sonne, damit ich nicht mehr so todkrank aussehe wie noch vor 3 Wochen auf den Fotos meiner ägyptischen Freundin. Beim Fahrradfahren in meinem Dorf, entdecke ich dieses unglaublich schöne Stallgebäude, denn der Besitzer hat alle Sträucher und Bäume, die den Blick verdeckt haben, abgeholzt. Meine drei Bananenstauden stehen jetzt auf dieser Karre. Morgens fahre ich sie nach oben im Hof, damit sie schon die ersten Sonnenstrahlen abkriegen und abends nach unten für die letzten Sonnenstrahlen. Wenn der Wetterbericht Nachtfrost ankündigt, kommen sie in einen halbwegs geschützten Raum. Und wenn alles getan ist, gucke ich die Tagesschau, manchmal allerdings auch schon ZDF-Heute, da die ARD meine Filme nicht mehr finanzieren will (aber vielleicht ändern die nochmal ihre Meinung?) An einen Drehbeginn in diesem Jahr für das neue Drehbuch denke ich schon jetzt nicht mehr, denn ich brauche auch für eine Crowd-Funding-Aktion Zeit. |
13.03.14 | Ein Moana-Blogleser, der seit zwei Jahren, schreibt er, mein Blog liest, hat mir vor ein paar Tagen empfohlen, nicht nur die Sonne beim Untergehen, sondern auch den Mond zu fotografieren. Gestern abend habe ich ihm den Gefallen getan (allerdings habe ich schon öfter den Mond fotografiert, meistens bei Vollmond, der ja in meinem Leben und in meinen Filmen eine größere Rolle spielt: Bei Vollmond, das sage ich, ändert sich meistens das Wetter, Hannelore Elsner sagt in "RAUCHZEICHEN", dass Vollmond gut zum Heiraten ist). Der Mond gestern Abend am Himmel. Der selbe Mond gestern Abend als Spiegelung in meinem Gartenteich (mit einer anderen Kamera aufgenommen). Bei den Dreharbeiten für "INS BLAUE" habe ich am 13. Septenber 2011 an einem drehfreien Tag übrigens gleichzeitig einen Sonnenuntergang und einen Vollmond (LINK) fotografiert und in mein Blog gesetzt. Ich hoffe dieser Blogleser ist jetzt vollkommen glücklich. Sandmonkeys satirischer Brief (LINK) von Sisi an sich selbst ist seine letzte Kolumne für "Daily News Egypt" gewesen. Das ist sehr, sehr traurig. Heute habe ich eine email bekommen, die mich beim Drehbuchweiterschreiben schwer ins Schleudern gebracht hat. Das war auch früher schon ein paar Mal so, deshalb schreibe ich trotzdem weiter. Ich mache auch weiter am Abend Fotos vom Sonnenuntergang. Hier das von heute: Und ein Bild von meinen kurz vor der Blüte stehenden Forsythien im Licht der untergehenden Sonne: Ansonsten habe ich heute meine Heizöltanks auffüllen lassen, denn im Moment ist es so billig wie seit 3 Jahren nicht mehr. |
14.03.14 | Nach dem Radfahren und Drehbuchschreiben (oh Gott bis Szene 28 schon) esse ich heute zum ersten Mal Kräutersaitlinge. Ich habe sie genauso gebraten wie im letzten Herbst die Steinpilze in der Creuzetpfanne… …und sie schmecken auch so. Fast. Morgen und an den nächsten Tagen soll es regnen. Am Sonntag ist Vollmond. Dass sich jetzt das Wetter ändert, passt zu meinen Wettererfahrungen. Die kultiviere ich schon seit mindestens 20 Jahren wie ein Bauer, denn wer Filme mit wenig Geld dreht, muss ungefähr wissen, wie das Wetter am nächsten Drehtag wird. Bei "PARADISO - SIEBEN TAGE MIT SIEBEN FRAUEN" bin ich jeden Morgen vor Drehbeginn 30 Kilometer zu einer Tankstelle gefahren, um da den neuen "Tagesspiegel", der damals noch eine wirklich gute Wetterkarte hatte, zu kaufen. Für Hanns Zischler, der damals immer genau so früh wie ich am Frühstückstisch im Hotel saß, ist dabei auch immer die neue TAZ abgefallen. Vielleicht hat er mich auch deshalb damals beim Drehen auf den Mund geküsst. Er war der erste Mann, der das getan hat. Und bis heute der einzige Mann. Ich war damals tief gerührt. Der Sonnenuntergang von heute Abend ist noch etwas schöner als der von gestern Abend. Jetzt ist erst mal Schluss mit der Sonnenuntergang-Fotogafie. Bis Serpil im April wieder zu mir kommt. |
15.03.14 | Ein bisschen Regen, aber viel Sturm. Ich kann nicht radfahren, nur Drehbuch schreiben. Am 15. Tag bis Szene fünfunddreißig. Das ist eine halbe Stunde Film. Fangen die Zuschauer im Kino schon jetzt an zu gähnen? Oder sind sie gespannt darauf, wie es weiter geht. |
16.03.14 | Ich fühle mich durch den draußen tobenden Sturm gefangen. Ich kann nur meine täglichen sieben Szenen schreiben. Ich könnte mehr schreiben, aber damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. |
17.03.14 | Ein kurzer Spaziergang im Garten - vor dem Drehbuchschreiben. Der Regen hat dafür gesorgt, dass die Forsythien an dieser windgeschützten Stelle schon halb aufgeblüht sind. Die ersten voll aufgeblühten Osterglocken. |
18.03.14 | Der erste Tag mit wenig Wind am Morgen brachte mich auf die Idee, nicht zum Brötchenkaufen zum Supermarkt zu fahren, sondern gleich nach dem Frühstück auf das Rad zu steigen und zum Körbaer See zu fahren: Wenn ich in Bewegung bin, fällt mir mehr ein als wenn ich sitze oder liege. Das scheint funktioniert zu haben beim Schreiben - heute bis Szene 56. Hoffentlich kann ich morgen wieder Rad fahren! Der Besitzer eines Grundstücks auf dem Weg zum See hat diese Figurengruppe seit meiner letzten Fahrradfahrt aufgebaut. Vladimir Putin verkündigt die Annexion der Ukraine und unterschreibt den Vertrag am Schluss seiner einstündigen Rede, die von Phönix (meinem Lieblingssender in der Nacht) voll übertragen und simultan ins Deutsche übersetzt wird. Es ist wahrlich nicht leicht, ein Drehbuch für einen Spielfilm zu schreiben, während sich in der großen politischen Welt um mich herum fast alles um hundertundachtzig Grad verändert. Wenn ich ein Film-Putin wäre, könnte ich etwas Ähnliches machen wie er und mit 20.000 Euro, wenigstens in Deutschland, den Film revolutionieren. Aber leider fehlt mir dazu in meiner DNA das dazu erforderliche Putin-Gen. |
19.03.14 | Heute ist, beziehungsweise war mein schwierigster Schreibtag: Ganz aufhören, einen Tag Pause machen oder damit Aufhören, weiter online zu schreiben. Das waren meine Überlegungen. Dann habe ich das gestern Geschriebene stark verändert und bin dadurch wieder ins Weiterschreiben rein gekommen, so dass auch heute wieder sieben neue Szenen da sind. Ein Schnipsel vom Putin-Gen habe ich anscheinend doch. |
20.03.14 | Mit geballter Putin-Kraft gehe ich heute in die letzte Schreibphase. Ohne Fahrradfahren. Es weht zu viel Wind. Das rote Tuch muss die Sonne abhalten, damit ich auf meinem Computer etwas sehe. Nach dem Drehbuchschreiben kann ich mich heute endlich wieder um agrikulturelle Dinge auf meinem Bauernhof kümmern. Ich komme bis Szene 70. Wenn "ÜBERALL BLUMEN" mit Sicherheit nur 90 Minuten lang werden sollte, hätte ich nur noch 20 Szenen zu schreiben. Soll ich das machen oder nicht? Weil heute mal wieder die Sonne online, ohne Wolken, untergegangen ist, bin ich wieder, in Erinnerung an Serpil Turhans Tage hier, rausgegangen. Die Sonne war viel zu stark, um sie direkt zu fotografieren. Also habe ich fotografiert, worauf sie scheint. Dieses Foto habe ich bei all den Fotos, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, noch nie gemacht. Man muss sich den Gegebenheiten anpassen. So will ich auch das Drehbuch weiterschreiben (es ist schwerer als je zuvor mit all den emails, die ich bekomme) und - falls das möglich ist, auch dann den Film drehen. Wenn da solche Bilder drin sein sollten, springe ich vor Freude in die Luft. |
21.03.14 |
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22.03.14 | Meine ägyptische Freundin schickt mir neue Graffiti-Fotos von der Mohamed Mahmudstraße und dem Tahrirplatz… |
23.03.14 | Am 16. Juni 2014 erscheint "SUPERGIRL" als DVD bei Zweitausendeins. Der Himmel draußen ist mausgrau. Meine Magnolie im Innenhof ist fast schon voll aufgeblüht. Beim Drehbuch komme ich heute bis Szene 94. Ich habe keine Ahnung wie lang es diesmal wird. Wie auch immer am 28. März muss es fertig sein, denn zwei Tage später kommt meine ägyptische Freundin aus Kairo zurück. |
24.03.14 | Beim Skypen ganz früh am Morgen, sagt mir meine Tochter Joya, dass ihr mein Drehbuch noch immer gefällt. Das beruhigt mich, denn das Drehbuch vom letzten Jahr mochte sie nicht. Ich komme heute bis Szene 103. Am Nachmittag fahre ich Rad. Kaum sitze ich drauf, kommt ein Windstoß und schlägt die Türe hinter mir zu. Dann fängt es immer stärker an zu regnen. Ich sage mir, da muss ich jetzt durch. Über dem Nachbardorf scheint auch ein bisschen die Sonne. Dann fällt mir ein, wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint, gibt ers vielleicht auch einen Regenbogen… …und so sah der dann aus. Für mich sind Regenbögen immer Glückszeichen. Diesmal also für die vier letzten Drehbuchschreibtage. Der wichtigste Regenbogen in meinem Leben, an den ich mich erinnere, war an Sylvester 1984/85 auf Martinique. Auch da hat der Regenbogen mir Glück gebracht. Ich habe geheiratet. Ich könnte das wieder tun. |
25.03.14 | Die Sonne kommt und geht. Ich komme im Drehbuch bis Szene 111. Noch drei Tage Schreiben. Ich muss an die Zukunft denken. Deshalb planze ich 11 Dahlienknollen in mehr oder weniger große Plastiktöpfe. Warum ich das mache? Ich will endlich wieder blühende Dahlien in meinem Garten, denn die blühen bis zum erstern Frost. Wenn ich sie, wo auch immer in den Garten setze, werden schon die ersten jungen Blätter von den Nacktschnecken kahl gefressen. Ich will in diesem Jahr also die Dahlien vorzüchten und setze sie erst in den Garten, wenn sie schon relativ groß sind. Es ist ein Test. Nicht nur die Magnolie im Innenhof hat angefangen zu blühen, sondern auch die Sternmagnolie im Garten. Überall im Garten blühen jetzt meine Forsythien. Die dunklen Wolken im Hintergrund und einige Windböen kündigen einen Regenguss an. Kaum bin ich mit meiner Dahlienpflanzung fertig, regnet es auch schon. Immerhin perfektes Timing. Weil ich generell ein optimistischer Mensch bin, hoffe ich, dass mir auch morgen wieder 7 oder 8 Szenen für das Drehbuch einfallen werden. Denn ich schreibe zwar mit meinen Fingern, aber aus dem Bauch. |
26.03.14 | Heute komme ich bis Szene 120. Jetzt habe ich nur noch 2 Tage Zeit für das so wichtige Ende des Films. Kein Zuschauer soll enttäuscht von der Geschichte aus dem Kino gehen. Alle anderen Enttäuschungen (zu langsam, zu banal…) sind "Thomefilm" immanent, an denen ich, so sehr ich das auch versuche, nichts ändern kann. Das wurde mir beim Schreiben heute extrem bewusst, denn ganz lässt sich auch mein Bewusstsein beim Schreiben nicht ausschalten, obwohl ich einiges tue, um das möglich zu machen. |
27.03.14 | Im Drehbuch komme ich bis Szene 131. Morgen muss ich, ob ich will oder nicht, fertig werden. Ich treffe Vorbereitungen für den letzten Drehbuchschreibtag. links am Fenster steht mein ältester Kaktus. Ich schätze er ist fast 40 Jahre alt. Heute habe ich ihn zum erstenmal umgetopft und ihm ein frisches Sand-Erdegemisch gegeben. Und in der Vase rechts vom Laptop sind Kirschbaumzweige, die vermutlich bald blühen werden. Auf die Idee hätte ich schon früher kommen müssen, denn die Schnittblumen aus dem Supermarkt sind Schrott. Vor dem im Drehbuch so wichtigen "Oleanderzimmer" habe ich als Dekoration 3 blaue Hortensien gestellt. Die gab es hier bei Lidl zum halben Preis. Ich konnte nicht widerstehen, denn auch ich liebe wie Willy Steinhart und seine Tochter Lisa im Drehbuch Blumen. In Ägypten ist Sisi als Verteidigungsminister zurückgetreten und hat sich endlich, nach endlosem Hin und Her, dazu durchgerungen, für die Präsidentschaftswahl zu kanditdieren. Alle, die jetzt darüber meckern, sollten sich überlegen, wie es in Ägypten aussähe, wenn der "legitime", weil gewählte Präsident Mursi noch weiter mit seinen Muslimbrüdern das Land regieren würde. Hier ein Link zu Sisis Ankündigung gestern Abend im Fernsehen (LINK) auf Arabisch (es lohnt sich mal kurz reinzuhören, weil er redet sanft wie ein Wolf, der Kreide gefressen hat) und hier die englische Übersetzung (LINK) seiner Rede. |
28.03.14 | Ich bin fertig und fühle mich erlöst: !41 Szenen. Nur das Drehbuch von "FRAU FÄHRT, MANN SCHLÄFT" war so lang. Den Film mochte ich sehr. Hoffentlich diesen genau so. Falls je daraus ein Film wird. Vor lauter Freude über das fertige Drehbuch bin ich auf mein Rad gestiegen und 12 km gefahren. Trotz Wind und grauem Himmel. Solche Bäume, die um diese Zeit rot blühen, möchte ich auch in meinem Garten haben. Leider habe ich keine Ahnung, wie die heißen. |
29.03.14 | Heute morgen überall Nebel. Mein Marder ist von vorne bis hinten über mein Auto gewandert. Das sehe ich an seinen dreckigen Fußabdrücken. Hoffentlich hat er kein Kabel angefressen. Die Bremsen jedenfalls funktionieren. Am Vormittag in Berlin. Überall Flaggen, keine Blumen.. Endlich kann ich meinen Laptop zum Computerdoktor bringen Er hatte immer wieder eine Kernelpanic oder das System ist nach dem Schlafmodus nicht mehr aufgewacht. Der Techniker ist samstags leider nicht da.. Vor der Maheineckehalle in Kreuzberg. Ich kaufe nochmal einen Kanister Olivenöl. Diesmal eine andere Sorte. Als ich der Verkäuferin erzähle, dass man mit dem Kolyvari-Olivenöl hundert Jahre alt wird, sagt sie, mit diesem Olivenöl werden Sie zweihundert Jahre alt. Wir werden sehen, ob sie recht hat. |
30.03.14 | Das Olivenöl, mit dem man zweihundert Jahre alt wird. Trotzdem verlasse ich mich nicht auf's Olivenöl, sondern… …fahre zusätzlich Fahrrad auf dem Tempelhofer Flugplatz. Zum ersten Mal warte ich auf der Terrrasse des Fluhafens auf die Ankunft meiner ägyptischen Freundin. In dieser Maschine sitzt sie. |
31.03.14 | Zu den ersten Dingen, die meine ägyptische Freundin mit mir macht, gehört Haareschneiden. Hier das Resultat: Von hinten sieht es ein bisschen aus wie die Frisur von Kim Jong-Un. Aber das sehe ich ja nicht, wenn ich beim Rasieren und Zähneputzen in den Spiegel gucke. Vor meiner Wohnung in Berlin gräbt ein kleiner Bagger ein neues Loch. Mit dieser email versucht irgendein Idiot Zugriff auf meinen Computer zu bekommen. |
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